Identitätsdiebstahl, Nachahmung, 'Phishing' von Nutzern und Ransomware (Ransomware)-Angriffe sind derzeit die 'heißesten' Modelle von Cyberangriffen, deren Anteil stetig zunimmt. Cyberangriffe sind keine Einzelfälle mehr, und sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen haben Schwierigkeiten, sich gegen sie zu verteidigen, wobei die Nachfrage nach Schutz vor solchen Angriffen wächst. Gleichzeitig gibt es Schätzungen zufolge einen Mangel von etwa 3,5 Millionen Fachkräften im Bereich Cybersicherheit weltweit. Die heutige Verteidigung basiert jedoch größtenteils auf künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen, die die rechtzeitige Erkennung ungewöhnlicher Transaktionen, Warnungen vor potenziellem Betrug und die Verhinderung massiver finanzieller und reputationsschädigender Schäden in der Geschäftswelt ermöglicht hat.
Duale Charakteristik
Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinenlernen ermöglicht die Verarbeitung großer Datenmengen und die Suche nach Abhängigkeiten in Daten, die das Nutzerverhalten beschreiben, was mit traditionellen Systemen nicht möglich war.
– Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen werden dualistisch eingesetzt, das heißt, um die Benutzererfahrung zu verbessern – z.B. werden Authentifizierungs- und Identifizierungssysteme keine Teilnahme der Nutzer am Identifizierungsprozess erfordern, sondern die Identifizierung erfolgt ohne Nutzerbeteiligung durch die Verfolgung ihres vorherigen Verhaltens. Die zweite Anwendung liegt in Betrugspräventionssystemen, in denen mit diesen Technologien entwickelte Modelle verdächtige Transaktionen erkennen und isolieren können, die einer detaillierten Analyse bedürfen. Aufgrund des Trends in der Cybersicherheit, dass der Umfang des geschützten Raums ständig erweitert wird und aufgrund der Zunahme der täglich generierten Datenmengen, erweist sich KI als das richtige Werkzeug, das den Sicherheitsteams hilft, ihre Aufgaben effektiver zu erfüllen – betont Viktor Olujić, Mitglied des Vorstands von ASEE.
Neu entwickelte KI-Modelle, fügt er hinzu, werden schnell in der Praxis angewendet. Er warnt jedoch, dass KI-Modelle sowohl von 'guten Akteuren' auf der Schutzseite als auch von Angreifern – 'schlechten Akteuren' – genutzt werden, die ebenfalls technologische Fortschritte überwachen und versuchen, durch die Nutzung der neuesten technologischen Innovationen, einschließlich KI, Erfolg zu erzielen.
– Zum Beispiel haben wir in den letzten Monaten in Kroatien die aggressive Nutzung von KI erlebt, als Angreifer Verkäufer auf einem Marktplatz kontaktierten und versuchten, die Kartendaten des Verkäufers mithilfe von KI-Chatbot-Technologie zu erhalten. Weltweit wurden bereits mehrere Angriffe verzeichnet, bei denen Angreifer Deepfake-KI-Technologie verwendeten, um ein gefälschtes Benutzerprofil zu erstellen oder sich fälschlicherweise anstelle des Nutzers unter Verwendung seiner biometrischen Merkmale darzustellen – merkt Olujić an.
Effektive Graphdatenbanken
Bei ASEE, einem Unternehmen, dessen Cybersicherheitslösungen von Kunden in mehreren Dutzend Ländern weltweit genutzt werden, stellen sie fest, dass es keine Unterschiede im technologischen Schutz gibt, der global im Vergleich zu lokal angewendeten Systemen möglich ist, sondern die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Struktur und Art der Bedrohungen, die in einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region vorhanden sind, und im Verständnis der Bedeutung von Cybersicherheit, das den Umfang der Systeme definiert, die geschützt werden müssen, und entsprechend die in qualitativ hochwertigen Cyberschutz investierten Ressourcen. ASEE verwendet in seinem Antibetrug-System sogenannte Graphdatenbanken, um gemeinsame Punkte potenzieller Bedrohungen zu erkennen, die rückblickend in Schutzmodellen verwendet werden können.
– Graphdatenbanken ermöglichen eine schnellere Suche nach semi-strukturierten und unstrukturierten Daten, was die Erstellung multidimensionaler Abfragen ermöglicht, die in Echtzeit durchgeführt werden können, d.h. sie können innerhalb von Cybersicherheitsprodukten verwendet werden – schließt Olujić.
Kürzlich erlebten wir auch einen Hackerangriff von Minderjährigen auf das zentrale Benutzersystem des Telekommunikationsunternehmens A1 Kroatien, in dem der Betreiber alle Daten über seine Nutzer speichert. Sven Škrgatić, Leiter der Unternehmenssicherheit bei A1 Kroatien, sagt, dass Hackerangriffe mittlerweile fast täglich stattfinden und dass es kein Unternehmen oder keine Institution gibt, die nicht damit konfrontiert wurde. Er erwähnte auch aktuelle Beispiele der größten Unternehmen – Vodafone, Microsoft und NASA – die von Hackergruppen ins Visier genommen wurden.
