Störungen in den Lieferketten zwischen China und Europa haben viele lokale Unternehmen dazu veranlasst, die Beschaffung von Waren bei Lieferanten in näheren Märkten in Betracht zu ziehen. In diesem Zusammenhang sind polnische Lieferanten für kroatische Importeure besonders interessant.
Der Mangel und die steigenden Preise für Kohle, dem Rohstoff, aus dem China nahezu 60 Prozent seines Stroms gewinnt, haben die Behörden der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gezwungen, zahlreiche Einschränkungen einzuführen. Die erhebliche Energiekrise, die dieses Land in den letzten Wochen erschüttert hat, hat weiter zur Fortsetzung instabiler Bedingungen im globalen Handel beigetragen, die Engpässe in verschiedenen Kategorien von Rohstoffen und Waren vertieft und damit die Aufmerksamkeit auf die Suche nach alternativen Märkten gelenkt.
Der historische Anstieg der Transportkosten sowie die Unsicherheit bezüglich der Lieferzeiten haben viele Unternehmen in Südosteuropa dazu veranlasst, ihre Lieferketten im Jahr 2022 gründlich zu überdenken.
– Die Energiekrise in China hat Kroatien sicherlich dazu veranlasst, sich alternativen europäischen Märkten zuzuwenden, insbesondere dem polnischen Markt, der aufgrund seiner Nähe und seines breiten Angebots an Produkten in der kommenden Zeit äußerst bedeutend werden wird – sagte Zoran Starčević, Direktor von cargo-partner in Kroatien.
Neuer Fokus auf Polen
Seit Beginn des letzten Jahrzehnts hat sich der Außenhandel Polens nahezu verzehnfacht. Die führenden Exportprodukte aus Polen nach Kroatien im Jahr 2021, basierend auf dem Gesamtwert, sind elektrische Maschinen und Geräte, Möbel und Teile, Straßenfahrzeuge und Bekleidung. Der Handelsaustausch zwischen Kroatien und Polen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, und Ökonomen betonen, dass die Kapazitäten noch nicht vollständig ausgeschöpft sind, wobei weiteres Wachstum erwartet wird. Daten des kroatischen Statistischen Amts zeigen, dass der gesamte Handelsaustausch, der Importe und Exporte zwischen Kroatien und Polen umfasst, im Jahr 2021 1,538 Milliarden Euro erreichte.
