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Kein Scherz mit den großen Akteuren: Hermès gewinnt Klage gegen Künstler

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Das französische Modehaus Hermès gewann letzte Woche einen recht bedeutenden Prozess, der die Richtung der künstlerischen Schöpfung und des Handels im Metaversum völlig verändern könnte. Das Luxusunternehmen reichte kürzlich eine Klage gegen den Künstler Mason Rotschild ein, der eine künstlerische Sammlung von NFTs entworfen hat, die von den ikonischen Birkin-Taschen inspiriert sind.

In der unter dem Slogan ‚Not Your Mother’s Birkin‚ verkauften Kollektion gestaltete der Künstler bis zu einhundert Taschen neu, und obwohl es sich um virtuelle Taschen aus Pixeln und nicht aus echtem Leder oder Pelz handelte, fanden sie großen Anklang beim Publikum, wobei eine (wir wiederholen, virtuelle) Tasche für bis zu 42.000 Dollar verkauft wurde. Der Künstler wollte darauf hinweisen, dass Taschen aus echtem Leder hergestellt werden und dass es mit all den Fortschritten in der Technologie nicht notwendig ist, Tiere zu quälen. Mit den aktivistischen Meta Birkins-Taschen oder dem Verkauf von NFTs verdiente er schätzungsweise 110 Millionen Dollar und schuldet Hermès eine Entschädigung von 133.000 Dollar.

Markenrechtsverletzung

Rotschild bot die Taschen auf dem NFT-Markt Opensea zu einem Startpreis von 0,1 ETH an, was zum Zeitpunkt des Starts 450 Dollar wert war. Der französische Modegigant war natürlich nicht begeistert von der künstlerischen Neuinterpretation seines Designs und noch weniger von dem unternehmerischen Vorstoß des Künstlers, also nachdem sie ihn gewarnt hatten, die NFTs zu entfernen, beschlossen sie, ihn zu verklagen.

Obwohl die Anwälte von Rotschild argumentierten, dass es sich um eine Darstellung handele und dass die Taschen kein konkretes Material, sondern nur künstlerischen Wert hätten, glaubte das rechtliche Team von Hermès, dass sie Gründe für den Streit hätten. Ihrer Meinung nach kann der Schritt nicht durch künstlerische Freiheit gerechtfertigt werden, da Rotschild ihre Marke missbraucht habe und der Erfolg der Kollektion ausschließlich dem ikonischen Status der Birkin-Taschen zugeschrieben werden könne.

Der Künstler wird gegen das Urteil Berufung einlegen, da er glaubt, dass der Erste Verfassungszusatz ihm das Recht auf diese Art von Schöpfung und künstlerischer Neuinterpretation der ihn umgebenden Welt garantiert. Obwohl er die NFTs verkauft hat, behauptet er, dass dies immer noch nicht bedeutet, dass es keine Kunst ist, und dieser Fall ist äußerst wichtig für die Zukunft der Schöpfung im Metaversum. Wenn dieser Streit ein Hinweis ist, existiert künstlerische Freiheit in der virtuellen Welt, aber nur, wenn man sich nicht mit großen Marken anlegt.

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