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Die Stimmung der deutschen Investoren hat sich im März stark verschlechtert

Die Stimmung der deutschen Investoren hat sich im März unter dem Druck der Ängste vor einer neuen Finanzkrise erheblich verschlechtert, berichtete das ZEW-Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag.

Der ZEW-Index, der die Prognosen der Investoren über die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten widerspiegelt, fiel im März um 15,1 Punkte im Vergleich zu Februar auf 13 Punkte.

– Die internationalen Finanzmärkte stehen unter starkem Druck, und das hohe Maß an Unsicherheit spiegelt sich auch in den Erwartungen für die Wirtschaft wider – sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Die Erwartungen an die Renditen im Bank- und Versicherungssektor haben sich erheblich verschlechtert, fügte Wambach hinzu.

Die Märkte wurden durch den Zusammenbruch der amerikanischen Banken Silicon Valley Bank (SVB) und Signature Bank sowie durch Probleme bei der Schweizer Credit Suisse erschüttert, die am von dem größeren heimischen Wettbewerber UBS übernommen wurde am vergangenen Wochenende.

Investoren sind zu Recht besorgt, dass Turbulenzen im Bankensektor auch Druck auf die Realwirtschaft ausüben könnten, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

– Der Fokus liegt nicht so sehr auf der Angst, dass weitere Banken pleitegehen könnten, sondern vielmehr darauf, ob Banken auf beiden Seiten des Atlantiks jetzt noch restriktiver (bei der Kreditvergabe an die Wirtschaft) sein werden – erklärt Gitzel.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde erklärte am Montag, dass Umwälzungen auf den Finanzmärkten einen Teil der Aufgabe der EZB übernehmen könnten, wenn sie die Nachfrage und die Inflation dämpfen. Dies bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass sowohl die Erhöhung der Zinssätze als auch die Nervosität im Bankensektor Banken normalerweise davon abhalten, Kredite zu vergeben und die wirtschaftliche Aktivität ‚abzukühlen‘, spekuliert Reuters.

Die Einschätzungen der deutschen Investoren bezüglich des aktuellen Zustands der größten europäischen Volkswirtschaft haben sich im März nur leicht verschlechtert, was sich in einem Rückgang des Index um 1,4 Punkte im Vergleich zu Februar auf minus 46,5 Punkte widerspiegelt.

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