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Deutschland fordert strengere Kontrollen von Unternehmen, die Sanktionen gegen Russland umgehen

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Die deutsche Regierung muss strengere Maßnahmen gegen deutsche Unternehmen ergreifen, die europäische Sanktionen gegen Russland umgehen, indem sie über andere Länder operieren, sagte der Wirtschaftsminister des Landes, Robert Habeck, am Samstag. Seit Moskau vor mehr als 13 Monaten seinen Krieg mit dem Nachbarland Ukraine begonnen hat, hat die Europäische Union zehn Sanktionspakete gegen Russland erlassen, darunter umfassende Handelsbeschränkungen.

Habeck erklärte, dass Deutschland im Kampf gegen die illegale Umgehung dieser Beschränkungen von Dänemark lernen könne. Die dänische Zollbehörde analysiert Handelsströme und Zoll Daten sorgfältig auf der Suche nach Anomalien, sagte der deutsche Minister.

– Wenn solche Anomalien auftreten, zum Beispiel große Mengen bestimmter Waren, die zuvor nach Russland gingen und jetzt plötzlich in fast der gleichen Menge an ein drittes Land geliefert werden – das ist ein Grund für eine Überprüfung – sagte Habeck. In einer solchen Situation suchen die dänischen Behörden eine Erklärung vom verantwortlichen Unternehmen, fügte er hinzu.

Das deutsche Außenhandelsrecht erlaubt ähnliche Verfahren, aber die Regierung nutzt diese Bestimmungen nicht ausreichend, so Habeck.

– Wenn wir sie gezielt einsetzen, können wir den gemeinsamen Einfluss unserer Behörden stärken – sagte er.

Ende Februar schlug Habeck auch konkrete Schritte zur besseren Bekämpfung der Sanktionenumgehung vor. Die Pläne werden derzeit auf Ebene der deutschen Regierung und mit Berlins EU-Partnern diskutiert, sagte er.

Das Finanzministerium reagierte auf Habecks Äußerungen mit der Feststellung, dass die Verantwortung bei Habecks eigenem Wirtschaftsministerium liege. Ein Sprecher fügte hinzu, dass die Verantwortung für die Probleme ’nicht beim Zoll, sondern beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in seinem eigenen Zuständigkeitsbereich‘ liege.

Das Wirtschaftsministerium hingegen erklärte, dass der Zoll auch nach dem Außenwirtschafts- und Zahlungsverkehrsgesetz zuständig sei. Wenn Zoll Daten etwas Verdächtiges in Unternehmen offenbaren, kann der Zoll eine Untersuchung durchführen und die Vorlage von Geschäftsdokumenten verlangen. Dieses Instrument muss ’stärker und präziser‘ eingesetzt werden, betonte das Ministerium.

Analysen zeigen, dass es spürbare Veränderungen und ‚Umgehungsfälle‘ in allgemeinen Warenströmen wie elektronischen Geräten, Autos, Motoren und Maschinenbauteilen gibt.

– Der Zoll ist für allgemeine Warenströme verantwortlich – erklärte das Ministerium von Habeck.

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