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Ehemaliger Audi-Chef bereitet sich darauf vor, Schuld im ‚Dieselgate‘-Skandal einzugestehen

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Der ehemalige Audi-CEO Rupert Stadler ist bereit, seine Rolle im ‚Dieselgate‘ im Austausch für eine Bewährungsstrafe und eine Zahlung von 1,1 Millionen Euro einzugestehen, sagten er und sein rechtliches Team am Mittwoch.

Stadler steht seit 2020 wegen Betrugs vor Gericht, da er in den Skandal verwickelt ist, in dem die Muttergesellschaften Volkswagen und Audi 2015 zugaben, illegale Software verwendet zu haben, um Emissionsdaten zu fälschen.

Stadlers Anwälte erklärten, dass er am 16. Mai eine Erklärung abgeben werde, nach der der Richter entscheiden wird, ob dies ein volles Eingeständnis darstellt und im Juni ein Urteil fällen wird. Es war unklar, ob Stadler die Erklärung persönlich oder durch seine Anwälte abgeben würde.

Die Staatsanwälte haben dem Deal ebenfalls zugestimmt. Der Richter erklärte, dass der 60-jährige Stadler mit einer Haftstrafe von anderthalb bis zwei Jahren rechnen muss, die ausgesetzt wird, wenn Stadler dem Eingeständnis zustimmt.

Der Prozess ist eines der prominentesten rechtlichen Verfahren, die aus ‚Dieselgate‘ bei Volkswagen und seiner Tochtergesellschaft Audi hervorgegangen sind. Beweise dafür, dass Emissionsdaten von Millionen von Tests gefälscht wurden, kamen im September 2015 ans Licht.

Laut Staatsanwälten manipulierten Ingenieure die Motoren, um den gesetzlichen Emissionswerten auf dem Prüfstand zu entsprechen, jedoch nicht auf der Straße. Stadler wird vorgeworfen, den Verkauf von Fahrzeugen, deren Daten nach Bekanntwerden des Skandals gefälscht wurden, nicht gestoppt zu haben.

Stadler wird zusammen mit dem ehemaligen Audi-Direktor Wolfgang Hatz und einem Ingenieur angeklagt. Hatz und der Ingenieur haben zugegeben, Motorendaten gefälscht zu haben.

Audi hat sich geweigert, Stellung zu nehmen, und erklärt, dass es nicht Partei im Verfahren ist.

Die Vereinbarung folgte Gesprächen zwischen Stadlers Verteidigung, den Staatsanwälten und dem Gericht, insbesondere darüber, wie viel Stadler im Austausch für eine Bewährungsstrafe zahlen würde.

Die Staatsanwälte forderten zwei Millionen Euro und verwiesen auf Stadlers Gehälter bei Audi und Volkswagen sowie auf sein Vermögen und Immobilien. Stadlers Team argumentierte zunächst, dass 1,1 Millionen Euro zu hoch sei, da er derzeit kein Einkommen hat und mit erheblichen Rechtskosten konfrontiert ist.

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