Allianz hat ihren neuesten Global Insurance Report veröffentlicht, der die Entwicklung des Versicherungsmarktes weltweit analysiert. Laut dem Bericht belief sich das gesamte globale Prämieneinkommen im Jahr 2022 auf nahezu 5,6 Billionen Euro. Die Lebensversicherung bleibt das größte Segment (2,6 Billionen Euro), gefolgt von der persönlichen Sach- und Unfallversicherung (1,8 Billionen Euro) und der Krankenversicherung (1,1 Billionen Euro).
Die Lebensversicherung verzeichnete einen Rückgang
Das globale Prämienvolumen stieg 2022 um 259 Milliarden Euro oder +4,9 Prozent – vor dem Hintergrund einer globalen Inflationsrate von 8,6 Prozent. Diese drei Segmente entwickelten sich jedoch sehr unterschiedlich: Während die persönliche Sach- und Unfallversicherung ein starkes Wachstum von +8,7 Prozent erzielte und die Krankenversicherung um bescheidene +4,9 Prozent wuchs, war das Wachstum des Lebensversicherungsmarktes mit +2,4 Prozent schwach: sinkende reale Haushaltseinkommen belasteten die privaten Ersparnisse.
Der Anstieg der Prämien in der persönlichen Sach- und Unfallversicherung wurde von allen Regionen weltweit getragen. So kamen 77,5 Milliarden Euro (+9,9 Prozent), mehr als die Hälfte des globalen Anstiegs im Jahr 2022, allein aus Nordamerika; mit einem Prämieneinkommen von 860 Milliarden Euro bleibt diese Region der größte Markt der Welt ohne Konkurrenz. Auch Asien verzeichnete im vergangenen Jahr ein Wachstum von 8,4 Prozent (+31 Milliarden Euro). Mit einem gesamten Prämieneinkommen von nahezu 403 Milliarden Euro überholte diese Region Europa zum ersten Mal (+4 Prozent oder 15 Milliarden Euro auf 397 Milliarden Euro).
Die Lebensversicherungsmärkte verzeichneten im vergangenen Jahr einen Rückgang, insbesondere in Westeuropa: Das Prämieneinkommen sank 2022 um 2,7 Prozent (-21 Milliarden EUR auf 740 Milliarden EUR). Auch in Asien war das Wachstum schwach, wo ein bescheidener Anstieg von +3,6 Prozent (+33 Milliarden Euro auf 952 Milliarden Euro) verzeichnet wurde. In der persönlichen Sach- und Unfallversicherung war Nordamerika der Haupttreiber des Wachstums im Jahr 2022, mit +7,8 Prozent oder 61 Milliarden Euro auf 840 Milliarden Euro. Die amerikanische Dominanz ist im Fall der Krankenversicherung noch ausgeprägter, wo der US-Markt etwa zwei Drittel des gesamten Prämieneinkommens weltweit ausmacht.
Geteiltes Kroatien
Der kroatische Versicherungsmarkt wuchs 2022 um 26 Millionen Euro oder +9,1 Prozent und erreichte ein gesamtes Prämieneinkommen von 287 Millionen Euro. Während das Segment der Lebensversicherung einen Rückgang des Prämieneinkommens (-1,8 Prozent auf 50 Millionen Euro) verzeichnete, war das Wachstum in den anderen beiden Segmenten sehr stark: Die Prämien der persönlichen Sach- und Unfallversicherung stiegen um +11,5 Prozent auf 159 Millionen Euro, und der Markt für Krankenversicherungen wuchs um 11,6 Prozent auf 104 Millionen Euro.
Wirtschaftlich wird die größte Herausforderung in den kommenden Jahren darin bestehen, die Umstände der Inflation zu navigieren. Die Inflation wird von fünf strukturellen Treibern bestimmt, den sogenannten 5D: Demografie, Deglobalisierung, Dekarbonisierung, Digitalisierung und Schulden. Insgesamt könnten diese fünf strukturellen Treiber die jährliche Inflation um bis zu einen Prozentpunkt erheblich erhöhen.
– Die Versicherung beweist ihren Wert in turbulenten Zeiten hoher Inflation und niedrigem Wachstum – sagte Ludovic Subran, Chefökonom von Allianz.
– Die Versicherungsbranche kann die Inflation nicht negieren, aber sie kann die Auswirkungen im Laufe der Zeit mildern und als eine Art Puffer fungieren. Laut Eurostat lag beispielsweise die Inflation der persönlichen Sach- und Unfallversicherung, wie Fahrzeug- und Hausratversicherung, im vergangenen Jahr deutlich hinter der Gesamtinflation zurück. Versicherungen sind ein wichtiger Puffer, da sie die wirtschaftliche Zykluskurve ihrer Kunden glätten – fügte Subran hinzu.
Kontinuität an der Oberfläche
Trotz höherer Inflation – oder vielleicht gerade wegen ihr – wird erwartet, dass die Prämien in den nächsten zehn Jahren um 5,2 Prozent steigen und 4,19 Billionen Euro zum globalen Prämiengesamtbetrag hinzufügen. Bis 2033 wird das Prämieneinkommen 4,3 Billionen Euro aus Lebensversicherungen, 3,1 Billionen Euro aus persönlicher Sach- und Unfallversicherung und 2,3 Billionen Euro aus Krankenversicherungen erreichen.
