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Horváth: Hohe Arbeitskosten verlagern die Produktion aus Westeuropa und Südeuropa

<p>Maria Boldor</p>
Maria Boldor / Image by: foto

Der Arbeitskräftemangel und hohe Arbeitskosten sind zentrale Herausforderungen für Unternehmen, und der Anstieg der Arbeitskosten beeinflusst die Verlagerung der Produktion in bestimmten Branchen, beispielsweise von Westeuropa und Südeuropa in andere Regionen, in denen die Arbeitskosten erheblich niedriger sind. Dies zeigte eine Studie der Unternehmensberatung Horváth unter dem Top-Management von Unternehmen aus 19 Ländern weltweit (hauptsächlich in Europa ansässig) und 13 verschiedenen Branchen, von denen die meisten einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro oder mehr erzielen und über 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Befragten prognostizieren einen durchschnittlichen Anstieg der Arbeitskosten um 7,5 Prozent.

Unternehmen stehen vor einem durch beschleunigte Digitalisierung, Erreichung von Nachhaltigkeit und letztlich Rentabilität getriebenen Wandel, aber die befragten Manager sind sich einig, dass der langfristig erfolgreiche Betrieb von Unternehmen in erster Linie von der Personalverwaltung abhängt. Die Befragten erkannten die Bedeutung von Investitionen in das Arbeitgeber-Branding auf dem Arbeitsmarkt sowie in die Unternehmenskultur als entscheidende Faktoren für die Gewinnung neuer Mitarbeiter und die Bindung bestehender Mitarbeiter.

– Unternehmen werden zunehmend mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert, was einerseits auf die Implementierung neuer technologischer Lösungen in Geschäftsprozesse und andererseits auf den Austritt der ‚Baby-Boomer‘-Generation aus dem Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Angesichts der hohen Arbeitskosten zeigte die Forschung, dass ein Drittel der Unternehmen, die in der Fertigung tätig sind, plant, die Anzahl der Arbeiter in Westeuropa und Südeuropa aufgrund hoher Arbeitskosten zu reduzieren, während sie sie in Regionen mit niedrigeren Arbeitskosten erhöhen. Darüber hinaus identifizierten die Arbeitgeber die Einführung neuer Kollaborationsmodelle innerhalb von Geschäftsprozessen, Arbeitsflexibilität und das Erlernen neuer Fähigkeiten als führende Themen – erklärte Maria Boldor von der Unternehmensberatung Horváth.

Es wird erwartet, dass Unternehmen die Lokalisierung ihrer Produktion aufgrund geopolitischer Spannungen weiterhin stärken, wobei eine Lokalisierung insbesondere in der Automobilindustrie erwartet wird, die immer noch die Auswirkungen der Pandemie spürt.

Alle Befragten hoben die Digitalisierung und Cybersicherheit als wichtige Themen hervor, aber es ist offensichtlich, dass ihre Bedeutung abnimmt, da Unternehmen in den letzten Jahren erheblich in Cybersicherheit investiert haben und die Anzahl der erfolgreich durchgeführten Cyberangriffe laut den Befragten ebenfalls abnimmt.

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