In den letzten Jahren wurde die Bedeutung von Mentoren für die Karriereentwicklung in Geschäftsumfeldern zunehmend diskutiert. Eine Studie der Harvard Business Review zeigte, dass Personen mit Mentoren eine höhere Chance haben, in der Hierarchie aufzusteigen, und Mentoren können ihnen auch helfen, Kontakte zu anderen Personen zu knüpfen, wodurch ihr Netzwerk an Geschäftskontakten und folglich Geschäftsmöglichkeiten erweitert wird. Interessanterweise ergab dieselbe Studie, dass Mentoren die Wahrscheinlichkeit des Aufstiegs für Männer erhöhen, jedoch keinen Einfluss auf den Aufstieg von Frauen haben. Warum ist das so?
Unzureichende ‚Vertretung‘
Ein Grund dafür ist, dass die in der Forschung einbezogenen weiblichen Mentoren in niedrigeren Positionen als männliche Mentoren waren und somit nicht genügend ‚Verhandlungsmacht‘ hatten, um sich für sie einzusetzen.
Andererseits zeigte eine von McKinsey durchgeführte Studie, dass Frauen im Vergleich zu Männern weniger Kontakt zur oberen Führungsebene haben, und diese Lücke sich mit fortschreitender Karriere vergrößert. Damit ein Vorgesetzter oder Mentor für eine Person mit niedrigerer Rangordnung, die er beim Aufstieg unterstützt, bürgen kann, muss er sie gut genug kennen. Dies stellt somit einen weiteren Teil des Problems dar.
Darüber hinaus gaben Frauen in der McKinsey-Studie an, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Führungskräfte ihnen bei der Erlangung von Beförderungen helfen.
Somit haben Frauen häufiger Mentoren, aber selbst wenn sie das tun, reicht es nicht aus, um in höhere Hierarchieebenen aufzusteigen. Die Frage stellt sich erneut – warum?
Nicht alle Mentorenbeziehungen sind gleich
Das Forschungsteam der Harvard Business Review stellte fest, dass nicht alle Mentorenbeziehungen gleich sind. Es gibt tatsächlich Mentorenbeziehungen, die auch als Sponsorships bezeichnet werden, bei denen Mentoren, zusätzlich zu Feedback und Ratschlägen, ihren Einfluss bei Führungskräften nutzen, um einem jüngeren Kollegen beim Aufstieg zu helfen. Sie kamen zu dem Schluss, dass hochpotenzielle Frauen übermäßig viele Mentoren haben, aber nicht ausreichend unterstützt werden, um Beförderungen zu erhalten, und daher letztendlich in ihren Unternehmen nicht aufsteigen.
