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Europäische Zentralbank warnt vor Anzeichen von Problemen in den Vermögenswerten großer Banken

Die Banken in der Eurozone müssen in einem unsicheren Umfeld wachsam bleiben, erklärte die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Europäischen Zentralbank (EZB) und warnte vor Anzeichen von Problemen in den Vermögenswerten großer Kreditgeber.

– Klare Anzeichen sind bereits aufgetaucht, dass die Qualität der Vermögenswerte bedeutender Institutionen zu deteriorieren beginnt – sagte Claudia Buch, gemäß dem Text ihrer Rede, die bei einem Treffen im Haus Europas in Brüssel gehalten werden soll.

Bis Ende 2022 war der Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Bankkrediten fast kontinuierlich gesunken, seit 2023 ist er jedoch leicht angestiegen, obwohl er auf einem niedrigen Niveau bleibt, merkt Buch an. Kürzlich hat sich die Aufsicht über Kreditrisiken auf ’sensible Sektoren‘ wie den gewerblichen Immobiliensektor konzentriert, der aufgrund hoher Finanzierungs- und Baukosten Probleme hat.

– Das Muster der Bankkredite an Immobilienunternehmen deutet darauf hin, dass steigende Finanzierungskosten den Anteil der Kredite an verlustbringenden Unternehmen auf bis zu 26 Prozent verdoppeln könnten – berechnete die EZB in einem Bericht, der Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde.

– Die Portfolios gewerblicher Immobilien in den Vermögenswerten der Banken sind relativ begrenzt, was bedeutet, dass sie wahrscheinlich nicht allein zu einer systemischen Krise führen werden, aber im Falle von Stress auf dem breiteren Markt könnten sie eine bedeutende ‚Verstärker‘-Rolle spielen – warnten sie.

Die Banken sind heute ‚besser kapitalisiert und widerstandsfähiger als vor 10 Jahren, als die Bankenunion gegründet wurde‘, betonte Buch im Text ihrer Rede, aber es gibt keinen Raum für Selbstzufriedenheit.

– Strukturelle Veränderungen in der Realwirtschaft, neue Risiken, Digitalisierung und zunehmender Wettbewerb können Herausforderungen für die Geschäftsmodelle der Banken darstellen – erklärte die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Kreditgeber in der Eurozone.

– Der jüngste Anstieg der Zinssätze hat den Banken zugutegekommen und ihre Gewinne erhöht, was ihnen die Möglichkeit gibt, die Widerstandsfähigkeit durch den Aufbau von Kapitalreserven und robuster IT-Infrastruktur zu stärken – betonte Buch.

Vor ihrer Ernennung zur Vorsitzenden des Aufsichtsrats der EZB im Januar dieses Jahres war Buch Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, erinnert die Dpa-Agentur.

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