Stress ist die natürliche Reaktion des Körpers auf wahrgenommene Bedrohungen oder Herausforderungen. Während eine kleine Dosis akuten Stresses uns motivieren kann, eine Situation anzugehen, hat chronischer und ständiger Stress negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Arbeitsproduktivität.
Ständiger leichter Stress kann zu einem geschwächten Immunsystem, Verdauungsproblemen und einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten führen. Längerer Stress kann auch zu psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen führen. Chronischer Stress hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität, aber das muss nicht so sein.
Der Geist als Zentrum der Ereignisse
Traditionelle und gut erforschte Ansätze zum Stressmanagement konzentrieren sich auf den Geist als Zentrum der Ereignisse und werden oft als ‚Top-Down‘-Ansätze bezeichnet. Beispiele sind Zeitmanagementtechniken, kognitive Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsmeditation. Diese Techniken sind effektiv, vernachlässigen jedoch oft den Körper, der eine bedeutende Rolle in der Stressreaktion spielt.
Der Schlüssel zur Beruhigung des Geistes liegt im Körper – Somatische Therapien
Somatische Therapien gehen den individuellen ‚Bottom-Up‘-Ansatz und sprechen Stress auf physiologischer Ebene an. Aufgrund der untrennbaren und kraftvollen Verbindung zwischen Geist und Körper ist es möglich, Stress direkt über das Nervensystem und die Sinne im Körper zu lindern oder zu lösen.
Die Arbeit mit dem Atem, progressiver Muskelentspannung und bewussten Bewegungsübungen aktiviert den Teil des autonomen Nervensystems, der für Beruhigung, Ruhe und Verdauung verantwortlich ist – das parasympathische Nervensystem.
Erste Hilfe
Sie können sich selbst ‚Erste Hilfe‘ leisten, indem Sie Techniken anwenden, die das parasympathische System aktivieren. Solche Techniken reduzieren auch die stressverstärkenden Auswirkungen des sympathischen Systems, des Antagonisten, der uns auf die ‚Kampf- oder Flucht‘-Reaktion vorbereitet.
– Physiologischer Atem: Ein doppelter Atemzug durch die Nase, gefolgt von einem langen Ausatmen.
– Körperliche Aktivität: Yoga, Tai Chi oder zügiges Gehen können helfen, angesammelte Spannungen abzubauen und die Produktion von Endorphinen zu stimulieren, der natürlichen Methode des Körpers zur Stimmungsaufhellung.
– Akupunktur und Akupressur: Diese alten chinesischen Praktiken helfen, das Gleichgewicht im Körper herzustellen, Muskelverspannungen zu reduzieren und den Energiefluss zu erhöhen. Beide Techniken haben sich als vorteilhaft bei der Behandlung von Stress und der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens erwiesen.
