Die europäischen Gaslager füllen sich in einem zufriedenstellenden Tempo und liegen derzeit bei 75 Prozent Kapazität, was deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt (65%) liegt. Daher wird erwartet, dass die EU-Lager bis Anfang November bei 100 Prozent Kapazität und winterfest sein werden, schreibt HUP in seinen wöchentlichen Analysen.
Das Fülltempo wird in erster Linie von LNG-Importen abhängen, die derzeit aufgrund des Flusses russischer Pipelines unter Druck stehen. Es gibt zwei Risikofaktoren für Gasimporte aus russischen Pipelines nach Europa.
Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Ukraine den Vertrag mit Gazprom, der in diesem Jahr ausläuft, nicht verlängert, und wenn das passiert, würde Europa ohne 15 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich dastehen. Als mögliche Lösung wird der Ersatz von russischem Gas durch aserbaidschanisches Gas über die Ukraine nach Europa erwähnt. Das zweite Risiko ergibt sich aus der Möglichkeit, dass Gazprom die Gaslieferungen nach Europa einstellen könnte. Gazprom hat bereits einen Rechtsstreit gegen Uniper verloren, und eine ähnliche Situation tritt in Österreich auf, da gerichtlich festgestellt wurde, dass Zahlungen an Gazprom für die Gaslieferung blockiert werden könnten. Ebenso arbeitet die EU an der Einführung von Beschränkungen für den Import von russischem LNG.
Es wird erwartet, dass der Preis für Gas auf einem Niveau ähnlich dem aktuellen von etwa 35 Euro pro MWh.
