Greenpeace-Aktivisten aus acht Ländern, darunter Kroatien, haben heute auf der internationalen Nuklearkonferenz ‚NENE‘ in Portorož, Slowenien,’Nukleare Märchen, teure Realität‘ proklamiert! Während der Rede des Staatssekretärs für das nationale Nuklearprogramm entrollte die Greenpeace-Aktivistin Danijela Levičar ein Banner mit der Botschaft ‚Eliten fantasieren, die Menschen zahlen‘, berichtete Greenpeace.
Im bevorstehenden Referendum im November dieses Jahres werden die Wähler in Slowenien ihre Meinung über den Bau des zweiten Blocks des Kernkraftwerks in Krško (NEK2) äußern. Greenpeace Slowenien hat in den letzten Monaten lautstark auf die Bedeutung hingewiesen, alle Unklarheiten vor dem Referendum zu klären.
Eine der wichtigsten Fragen, die vor der Referendumsentscheidung geklärt werden sollte, betrifft die Finanzierung des neuen Kernreaktors. Wer würde den Kernreaktor finanzieren, würde der Staat an der Finanzierung beteiligt sein, welche Konsequenzen hätte dies für die Bürger und den Staatshaushalt, und ist NEK2 für den Export geplant? Projekte von Kernkraftwerken haben im Vergleich zu anderen Energieinfrastrukturen ein sehr spezifisches Investitionsrisikoprofil aufgrund hoher Anfangsinvestitionen und langer Bauzeiten.
Laut zuvor veröffentlichten Schätzungen für die Investition in NEK2 würden die Gesamtkosten für den Bau eines 1.000 MW Reaktors 9,3 Milliarden € betragen, und im Falle der Auswahl eines größeren Reaktors von 1.650 MW könnten sie 15 Milliarden € überschreiten. Die Baufristen können bis zu 20 Jahre betragen. Die tatsächlichen Kosten werden jedoch erst in einigen Jahren bekannt sein, da Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass Investitionen in Kernkraftwerke letztendlich immer teurer werden und typischerweise immer Verzögerungen aufweisen.
Ein Überblick über aktuelle und projizierte Finanzierungsmodelle für Kernreaktoren in Europa zeigt, dass in den letzten Jahrzehnten die Kosten für Kernkraftwerke stetig gestiegen sind. Ein besonders auffälliges Beispiel ist Hinkley Point C im Vereinigten Königreich, wo die ursprüngliche Projektschätzung zwischen 18 und 19 Milliarden £ lag, die inzwischen auf erstaunliche 46 Milliarden £ gestiegen ist. Ähnlich sind die Kosten des Projekts für das Kernkraftwerk Belene in Bulgarien, das ursprünglich auf vier Milliarden Euro geschätzt wurde, auf 10-12 Milliarden € gestiegen, was später zur Stornierung des Projekts führte.
