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Hongkong im Wettlauf mit Singapur und der Schweiz um den Titel des besten Offshore-Ziels

Hongkong plant, private Investmentfonds, Hedgefonds und Investmentfirmen wohlhabender Familien von der Zahlung von Steuern auf Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen, privaten Krediten und anderen Anlageklassen zu befreien. Dieser ehrgeizige Schritt, der diese Woche von der Financial Times angekündigt wurde, ist Teil einer umfassenderen Strategie, Hongkong in ein führendes Offshore-Finanzzentrum zu verwandeln, das mit Singapur und der Schweiz konkurriert.

Die Hongkonger Regierung betont, dass die Steuerpolitik ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines Hauptsitzes für Vermögensverwalter ist, und sie zielt darauf ab, ein „anregendes Umfeld“ zu schaffen, das Fonds und Investoren anzieht, insbesondere im Kontext des wachsenden Interesses an digitalen Vermögenswerten. Die vorgeschlagenen Steuererleichterungen werden Investitionen in private Kredite, ausländische Immobilien und CO2-Zertifikate abdecken. Hongkong ist seit langem für seine Offenheit gegenüber Kryptowährungen bekannt, und der neueste Vorschlag kommt inmitten eines breiteren regionalen Wettlaufs mit Singapur, um ultra-reiche Investoren und Fonds anzuziehen.

– Diese Änderungen werden den Investoren Sicherheit bieten. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung Hongkongs als Finanz- und Krypto-Handelszentrum – erklärte Patrick Yip, Vizepräsident und International Tax Partner bei Deloitte China.

In den letzten Jahren haben immer mehr wohlhabende Chinesen ihre Investitionen außerhalb des Festlandchinas verlagert, aufgrund von Pekings zunehmend strengen Maßnahmen gegen die Zurschaustellung von Reichtum. Während Singapur strengere Kontrollen im Kampf gegen Geldwäsche einführt, nutzt Hongkong die Gelegenheit, sich als begehrenswertes Ziel für Vermögensverwaltung zu positionieren.

Schweiz unter Wettbewerbsdruck

Neben traditionellen Rivalen in Asien stellt Hongkong zunehmend eine Herausforderung für die Schweiz dar, die historisch eines der wichtigsten globalen Zentren für Vermögensverwaltung ist. UBS-CEO Sergio Ermotti warnte in diesem Jahr, dass die Schweiz ihre globale Dominanz aufgrund des starken Fortschritts von Hongkong und Singapur verlieren könnte. Die Schweiz ist bekannt für ihre Stabilität, Diskretion und günstigen Bedingungen für die Vermögensverwaltung, sieht sich jedoch in den letzten Jahren Herausforderungen wie strengeren Vorschriften und internationalen Druck auf Transparenz gegenüber. Hongkong hingegen entwickelt schnell neue Rechtsstrukturen wie „offene Investmentgesellschaften“, die es Investoren ermöglichen, große Kapitalmengen mit minimalen Steuerverpflichtungen zu verwalten. Laut Daten der Hongkonger Regierung wurden bis Oktober dieses Jahres mehr als 450 solcher Fonds aufgelegt.

Darüber hinaus führte Singapur 2020 eine Struktur für „Variable Capital Companies“ ein, die seinen Status als Offshore-Finanzzentrum weiter stärkt. Derzeit sind im Land mehr als 1.000 solcher Fonds tätig. Wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, wird Hongkong für globale Investoren, Hedgefonds und Krypto-Enthusiasten noch attraktiver und wird zu einem echten Konkurrenten für die zuvor unantastbare Schweiz.

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