Home / Geschäft und Politik / Rechtsgerichtete Gewerkschaften dringen in die deutsche Industrie ein und radikalisieren Arbeiter, warnen Experten: Das ist sehr gefährlich!

Rechtsgerichtete Gewerkschaften dringen in die deutsche Industrie ein und radikalisieren Arbeiter, warnen Experten: Das ist sehr gefährlich!

Gewerkschaften in Deutschland, insbesondere in industriellen Sektoren, haben seit Jahrzehnten eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen und Unternehmensstrategien gespielt. Das deutsche Modell der ’sozialen Partnerschaft‘ beruht auf einer starken Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und Betriebsräten, was sie zu unverzichtbaren Akteuren in allen großen Industrieunternehmen macht. IG Metall, die größte Gewerkschaft in Europa, vertritt Hunderttausende von Arbeitern in Schlüsselbereichen wie der Automobilindustrie, der Metallurgie und der Elektronik. Ihr Einfluss reicht über Tarifverträge hinaus – sie nehmen aktiv an Entscheidungsprozessen bezüglich technologischer Transformationen, sozialer Politiken und der Sicherstellung langfristiger Arbeitsplatzstabilität teil. Die Deutschen waren immer stolz darauf. Diese Tradition starker Gewerkschaften sieht sich jedoch nun Herausforderungen gegenüber, nicht nur aufgrund wirtschaftlicher Veränderungen, wie dem Übergang zur Elektromobilität, teuren Energien und der Deindustrialisierung insgesamt, sondern auch aufgrund des Auftretens von nicht weniger als rechtsgerichteten Gewerkschaftsgruppen, die versuchen, die traditionellen Positionen bestehender Gewerkschaften zu schwächen und die Kontrolle über Betriebsräte zu übernehmen.

Eine solche Gruppe ist das Bündnis freier Betriebsräte sowie Zentrum Automobil, die mit der radikalen Partei AfD verbunden sind. Tatsächlich versuchen diese rechtsgerichteten Gewerkschaftsgruppen, wie deutsche Medien in diesen Tagen berichten, traditionelle Gewerkschaften wie IG Metall zu infiltrieren oder zu schwächen. Große Unternehmen stimmen für Listen in Betriebsratswahlen, die sie in Verhandlungen vertreten wollen, und da jeder kandidieren kann, haben neue Gruppen desillusionierte Arbeiter erfasst und es geschafft, genügend Stimmen zu sichern. Die Anzahl dieser Stimmen reicht jedoch nicht aus, um eine Mehrheit zu schaffen, neue Gewerkschaften zu vertreten, aber sie reicht aus, um die Gewerkschaften zu spalten und alle nachfolgenden Verhandlungen zu blockieren. Kurz gesagt, das Bündnis freier Betriebsräte und Zentrum Automobil haben bereits solche Erfolge in Unternehmen wie BMW in Leipzig und der Mercedes-Fabrik in Untertürkheim erzielt, obwohl IG Metall, die größte Gewerkschaft in Deutschland, ihre dominante Position beibehalten hat.

Laut dem deutschen Soziologen Klaus Dörre, zitiert von deutschen Medien wie Handelsblatt, haben rechtsgerichtete Ideen kürzlich fruchtbaren Boden unter Arbeitern gefunden, insbesondere in Sektoren, die von Transformationen betroffen sind, wie der Automobilindustrie.

– Da diese Gruppen keine Mehrheit in den Betriebsräten gewinnen können, verwenden sie eine andere Strategie, die interne Infiltration in Gewerkschaften ist. Ihr Ziel ist es nicht nur, Mandate zu übernehmen, sondern auch die politische Aktion der Gewerkschaften auf enge Tarifverhandlungen zu beschränken, während breitere soziale Themen wie Migration, Rentenpolitik und Gleichheit, mit denen sich Gewerkschaften in Deutschland traditionell aufgrund ihrer antifaschistischen Wurzeln befassen, vernachlässigt würden – sagte Dörre.

IG Metall beobachtet die Situation nicht passiv. In Regionen wie Sachsen und Baden-Württemberg wurden Arbeitsgruppen gebildet, um die Prävention von rechtsgerichteter Infiltration anzugehen. Darüber hinaus stärkt die Gewerkschaft ihr Profil in der operativen und sozialen Politik sowie in Fragen wie Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit während des Übergangs zur Elektromobilität. Wie von Bernd Kruppa von IG Metall betont, muss der Kampf gegen rechtsgerichtete Gegner auf allen Ebenen geführt werden – von der operativen bis zur politischen.

Diese Situation offenbart ein breiteres Problem innerhalb der deutschen Gesellschaft, in der Ängste im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Veränderungen, wie dem Übergang der Industrie und Arbeitsplatzverlusten, fruchtbaren Boden für rechtsgerichtete Ideen bieten. Gewerkschaften wie IG Metall stehen vor der Herausforderung, gleichzeitig das Vertrauen der Arbeiter zu wahren und die Radikalisierung innerhalb ihrer Reihen zu bekämpfen, was die Erhaltung demokratischer und sozialer Werte zur Priorität macht.

Mit anderen Worten, die Enttäuschung eines Teils der deutschen Arbeiter, sowohl aufgrund von Arbeitsplatzverlusten als auch von der Deindustrialisierung, die die Betriebe zahlreicher deutscher Unternehmen betrifft, in denen schicksalhafte Entscheidungen gemeinsam von Management und Gewerkschaften getroffen werden, schafft fruchtbaren Boden für die Stärkung rechtsgerichteter Organisationen. Rechtsgerichtete Gewerkschaftsgruppen nutzen diese Frustration aus und beschuldigen Gewerkschaften wie IG Metall, gegen die Interessen der Arbeiter zu handeln. Diese Erzählung zieht diejenigen an, die sich im Entscheidungsprozess marginalisiert fühlen und glauben, dass Gewerkschaften ihre Interessen nicht ausreichend schützen. Diese Unzufriedenheit, die mit größeren sozialen und wirtschaftlichen Unsicherheiten verbunden ist, spiegelt nicht nur einen Wandel in der Wahrnehmung von Arbeitsaktivismus wider, sondern auch eine tiefergehende Krise des Vertrauens in demokratische Prozesse innerhalb der deutschen Gesellschaft. Historisch haben wir ein solches Szenario bereits gesehen.

Markiert: