Home / Geschäft und Politik / Die deutsche Wirtschaft erwartet Stagnation im Jahr 2025, sagt die Regierung

Die deutsche Wirtschaft erwartet Stagnation im Jahr 2025, sagt die Regierung

Die deutsche Wirtschaft wird im Jahr 2025 stagnieren, schätzt das Ministerium für Wirtschaft und senkt damit erheblich die Prognose, die eine Erholung der Aktivität vorhergesagt hatte.

Das BIP Deutschlands wird voraussichtlich wachsen um nur 0,3 Prozent im Jahr 2025, so die Berechnungen des Ministeriums. Noch im Oktober deuteten Prognosen auf ein Wachstum der Aktivität um 1,1 Prozent hin.

Im Jahr 2024 hat die Wirtschaft leicht um 0,2 Prozent nachgelassen, nachdem sie im Jahr 2023 um 0,3 Prozent zurückgegangen war.

Die Exporte werden in diesem Jahr ebenfalls voraussichtlich um bescheidene 0,3 Prozent zurückgehen, entgegen den Schätzungen im Oktober, die ein Wachstum der Lieferungen um 1,7 Prozent anzeigten. Im Jahr 2024 war er um 0,8 Prozent gefallen.

Das Rückgrat der größten europäischen Wirtschaft wird durch eine geschwächte Wettbewerbsfähigkeit sowie durch erhöhte geopolitische und Handels Spannungen behindert, betont der Bericht des Ministeriums für Wirtschaft, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Europäische Kommission muss eine Lösung finden, die das Tempo der Verhandlungen über Handelsabkommen beschleunigt, betont das Ministerium.

– Enge und intensive Beziehungen zu den USA sollten aufrechterhalten und, wenn möglich, strategisch erweitert werden – fügen sie hinzu.

Das Wirtschaftswachstum wird hauptsächlich durch unzureichende Investitionen behindert, betonte Minister Robert Habeck und fügte hinzu, dass die Fiskalpolitik Deutschlands restriktiver ist als die anderer Mitglieder der Gruppe der Sieben (G7) der weltweit am weitesten entwickelten Länder.

– Deutschland investiert systematisch nicht genug – sagte Habeck und schlug eine Änderung der verfassungsmäßigen Obergrenze für die Staatsverschuldung von 0,35 Prozent des BIP vor.

Die Bruttoanlageinvestitionen werden in diesem Jahr voraussichtlich stabilisieren, mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 0,4 Prozent. Im Jahr 2024 war sie um 2,8 Prozent gesunken.

Der private Konsum wird voraussichtlich wieder moderat um 0,5 Prozent steigen, nach einem Anstieg um 0,3 Prozent im Jahr 2024, zeigt der Bericht des Ministeriums.

Der Zustand der Wirtschaft führte am Mittwoch Hunderte von Vertretern von Familienunternehmen auf die Straße, die unter anderem regulatorische Erleichterungen, niedrigere Energiepreise, niedrigere Steuern und eine bessere Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte forderten.

– Für viele Familienunternehmer ist Deutschland jetzt ein so schlechter Ort, um Geschäfte zu machen, dass sie wenig oder gar nicht investieren – sagte die Vorsitzende des Verbands der Familienunternehmer Marie-Christine Ostermann.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird voraussichtlich in diesem Jahr auf 6,3 Prozent steigen, so die Berechnungen des Ministeriums für Wirtschaft, nach 6,0 Prozent im Jahr 2024.

Die Inflation wird voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben, als sie 2,2 Prozent betrug.