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EU-Fonds nach 2028: Fokus auf KI, Raumfahrt, saubere Technologien oder Biotechnologie

Wenn Sie ein Unternehmen im Bereich künstliche Intelligenz, Technologien, die beim Verständnis des Weltraums helfen, saubere Technologien oder Biotechnologie entwickeln, haben Sie eine große Chance, dass Sie im nächsten Haushaltszeitraum Fördermittel aus EU-Fonds beantragen können und dass diese Mittel recht großzügig sein werden. Solche Botschaften sind dem neuen Dokument der Europäischen Kommission, Kompass der Wettbewerbsfähigkeit, zu entnehmen, das unter anderem besagt, dass innovative europäische Unternehmen nicht gezwungen werden sollten, in den USA, Asien oder anderen Märkten nach Fördermitteln zu suchen, um sich zu entwickeln und zu wachsen.

Es ist keine Neuigkeit, dass Europa hinterherhinkt, wenn es darum geht, Kapital für schnell wachsende Unternehmen zu gewinnen, und dass finanzielle Fragmentierung und bürokratische Hindernisse deren Entwicklung verlangsamen, was die Kommission motiviert hat, in dem genannten Dokument eine Reihe von Maßnahmen anzukündigen, die die Finanzierung innovativer Unternehmen erleichtern und inländische, europäische Investitionen in sie fördern sollen, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU auf der globalen Bühne zu gewährleisten.

€300 Milliarden verlassen Europa

Eines der Hauptprobleme, das die EU zu lösen versucht, ist der eingeschränkte Zugang zu europäischem Kapital zur Finanzierung von Innovationen. Jedes Jahr landen bis zu €300 Milliarden an Ersparnissen europäischer Bürger auf ausländischen Märkten, was das Wachstum ausländischer Unternehmen ermöglicht, anstatt innerhalb der EU reinvestiert zu werden. Um diesen Trend umzukehren, plant die Kommission, den europäischen Rechtsrahmen zu überarbeiten, um die Risiken für Geschäftsbanken, Investoren und Risikokapital zu verringern und sicherzustellen, dass schnell wachsende Unternehmen in Europa Finanzierung finden können.

Ein wichtiger Schritt wird die Entwicklung der sogenannten Europäischen Union für Ersparnisse und Investitionen sein, die die Banken- und Kapitalmärkte vereinheitlichen soll. Dieses Projekt basiert auf Empfehlungen aus dem Bericht von Enrico Letta, und sein Ziel ist es, die privaten Ersparnisse der Europäer für Investitionen in Innovationen, grüne Technologien und digitale Transformation zu nutzen.

Bessere öffentliche Beschaffung

Neben der Reform der Finanzmärkte beabsichtigt die Kommission, die öffentliche Beschaffung besser zu nutzen, die derzeit 14 Prozent des BIP der EU ausmacht. Die Berechnungen zeigen, dass eine Effizienzsteigerung um nur ein Prozent jährliche Einsparungen von €20 Milliarden bringen könnte. Darüber hinaus kann die öffentliche Beschaffung auch ein leistungsstarkes Instrument zur Entwicklung innovativer Waren und Dienstleistungen und zur Schaffung eines Marktes für strategische Technologien werden. In diesem Zusammenhang ist eine Überarbeitung der Richtlinie über öffentliche Aufträge geplant, die die Priorisierung europäischer Produkte bei der Beschaffung für bestimmte strategische Sektoren ermöglichen würde. Dies würde nicht nur die europäische Wirtschaft stärken, sondern auch die Stabilität der Versorgung mit Schlüsseltechnologien und -dienstleistungen gewährleisten.

Große Industrieprojekte

Eines der ehrgeizigeren Projekte ist die Einrichtung des Europäischen Wettbewerbsfonds, der voraussichtlich ein wichtiges Instrument zur Förderung von Investitionen in strategische Technologien werden soll. Von künstlicher Intelligenz über Raumfahrt bis hin zu sauberen Technologien und Biotechnologie soll dieser Fonds sicherstellen, dass Europa nicht nur Verbraucher, sondern auch führend in der Entwicklung und Produktion fortschrittlicher Technologien ist. Der Fonds wird auch wichtige Projekte von gemeinsamem Interesse (IPCEI) unterstützen, die es den Mitgliedstaaten ermöglichen, gemeinsam in große Industrieprojekte zu investieren. Beispiele für solche Projekte existieren bereits in den Bereichen Batterietechnologien, Wasserstoff und Mikroelektronik, mit einer neuen Welle von Investitionen, die für Anfang 2025 geplant ist.

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