Die Europäische Kommission hat eine detaillierte Untersuchung eingeleitet, um zu bewerten, ob die angeblich von Kroatien an das Unternehmen Kroatische Wälder und einige kroatische Holzverarbeiter gewährten staatlichen Beihilfen mit den EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen übereinstimmen. Kroatische Wälder ist ein Unternehmen, das vollständig im Besitz des Staates ist, und seit 1990 hat es das ausschließliche Recht, alle Wälder im öffentlichen Eigentum in Kroatien zu verwalten und kommerziell zu nutzen.
Laut der Erklärung hat die Kommission die Untersuchung eingeleitet, nachdem sie eine Beschwerde erhalten hatte, die behauptet, dass kroatische Wälder und einige kroatische Holzverarbeitungsunternehmen von staatlichen Beihilfen profitiert haben, die mit dem Binnenmarkt unvereinbar sind. Die Beihilfe wurde angeblich dadurch gewährt, dass kroatische Wälder erstens dem kroatischen Staat nichts für das ausschließliche Recht gezahlt hat, kroatische öffentliche Wälder zu verwalten und kommerziell zu nutzen, und zweitens, indem sie einigen kroatischen Holzverarbeitungsunternehmen nicht-marktfähige Preise angeboten haben, die Verträge mit ihnen über den Holzankauf unterzeichnet haben.
Basierend auf einer vorläufigen Bewertung, hinsichtlich des ausschließlichen Rechts zur kommerziellen Nutzung öffentlicher Wälder, das kroatischen Wäldern gewährt wurde, vermutet die Kommission, dass die Abwesenheit einer Zahlung als wirtschaftlicher Vorteil angesehen werden könnte im Vergleich zu privaten Waldbesitzern, die Wälder kaufen oder pachten müssen, um mit kroatischen Wäldern zu konkurrieren. In ähnlicher Weise vermutet die Kommission in Bezug auf die nicht-marktfähigen Preise, die einigen kroatischen Holzverarbeitungsunternehmen angeboten wurden, dass dies keine unabhängigen Geschäftsentscheidungen eines unabhängigen Unternehmens (Kroatische Wälder) sind, sondern Entscheidungen des kroatischen Staates, die zu einem wirtschaftlichen Vorteil für eine ausgewählte Gruppe von Kunden von kroatischen Wäldern geführt haben.
Die Kommission wird nun gründlich untersuchen, ob einer dieser anfänglichen Bedenken substantiell untermauert werden kann. Die Eröffnung einer detaillierten Untersuchung gibt Kroatien und interessierten Dritten, einschließlich der angeblichen Begünstigten der Beihilfe und dem Beschwerdeführer, die Möglichkeit, Kommentare abzugeben, und das Ergebnis der Untersuchung ist in keiner Weise vorgeurteilt.