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Der amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs im Europäischen Parlament: Die USA werden nicht mehr wie zuvor dominieren können

Jeffrey Sachs, ein amerikanischer Ökonom und geopolitischer Analyst, hielt kürzlich eine Rede im Europäischen Parlament mit dem Titel „Geopolitik des Friedens.“ Er behauptet, dass die Ost-Erweiterung der NATO Teil eines langfristigen amerikanischen Plans ist, der seit über 30 Jahren besteht und darauf abzielt, eine unipolare Weltordnung unter der Dominanz der USA aufrechtzuerhalten.

Er erklärt, dass die westlichen Führer 1991 Gorbatschow versprochen haben, dass die NATO sich nicht nach Osten ausdehnen würde. Doch 1994 wurde eine Entscheidung zur Erweiterung getroffen, und 1999 traten Ungarn, Polen und die Tschechische Republik der NATO bei. Die nächste Welle der Erweiterung kam 2004 mit sieben weiteren Ländern, darunter die baltischen Staaten. Russland betrachtete dies als Bedrohung, und 2007 warnte Putin in München, dass die Erweiterung der NATO inakzeptabel sei.

In seiner Rede behauptet er auch, dass die USA 2008 den Beitritt der Ukraine und Georgiens zur NATO unterstützten, was zum Krieg in Georgien führte. Sachs fügt hinzu, dass die USA 2014 den Sturz des ukrainischen Präsidenten Janukowitsch organisierten, was zur russischen Annexion der Krim und zum Konflikt in der Ostukraine führte. Er betont, dass die USA und ihre Verbündeten die Umsetzung des Minsk-II-Abkommens blockierten, das die Autonomie für prorussische Regionen in der Ukraine sichern sollte.

Er glaubt, dass die USA geopolitische Strategien nutzen, um Russland zu schwächen, ohne dessen Sicherheitsinteressen zu berücksichtigen. Laut ihm ist der Krieg in der Ukraine Teil dieses umfassenderen Plans, der darauf abzielt, Russland zu erschöpfen und die amerikanische Hegemonie aufrechtzuerhalten. Sachs merkt an, dass Putin und Selenskyj 2022 kurz vor einer verhandelten Lösung standen, aber die USA und das Vereinigte Königreich ein Abkommen verhinderten.

Er kritisiert die europäischen Führer für ihre Passivität und vollständige Abhängigkeit von den USA. Er glaubt, dass Europa eine unabhängige Außenpolitik entwickeln und Beziehungen zu Russland auf der Grundlage gemeinsamer Interessen aufbauen sollte. Er warnt, dass die amerikanische Strategie keine Stabilität bringt, sondern Konflikte und globale Krisen verlängert.

Sachs reflektiert auch über den Nahen Osten und behauptet, dass die amerikanische Außenpolitik den Interessen Israels folgt, was eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts verhindert. Er glaubt, dass eine Zwei-Staaten-Lösung der einzige Weg zur Stabilität in der Region ist, aber die USA systematisch solche Initiativen bei den Vereinten Nationen blockieren.

Auf globaler Ebene prognostiziert Sachs einen Übergang von einer unipolaren zu einer multipolaren Weltordnung, in der die USA nicht mehr wie zuvor dominieren können. Er glaubt, dass der Krieg in der Ukraine enden wird, wenn Donald Trump wieder Präsident wird, da Trump nicht mit einer Niederlage in Verbindung gebracht werden möchte. Sachs fordert Europa auf, seine Außenpolitik zu überdenken und Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übernehmen, anstatt bedingungslos den amerikanischen Interessen zu folgen.

Seine Botschaft betont die Notwendigkeit von Diplomatie und Realpolitik in den Beziehungen zwischen Europa und Russland. Er schließt, dass es höchste Zeit ist, die europäische Außenpolitik neu zu definieren, um neue Konflikte zu vermeiden und die Stabilität des Kontinents zu gewährleisten.