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Forschung: Die meisten Kunden ziehen den Kauf eines Elektroautos nicht in Betracht

<p>električni automobili, punionice, punionice za el vozila</p>
električni automobili, punionice, punionice za el vozila / Image by: foto

Während die Europäische Union weiterhin entschlossen ist, den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bis 2035 zu verbieten, zeigen Umfrageergebnisse, dass die Fahrer immer noch nicht bereit sind, einen massenhaften Übergang zu elektrischer Energie zu vollziehen. Hersteller von Elektrofahrzeugen stehen vor einer herausfordernden Phase, in der die Nachfrage nicht mit politischen und regulatorischen Zielen übereinstimmt.

Eine Studie des Automobildatenunternehmens carVertical ergab, dass mehr als die Hälfte der Befragten (51,5 Prozent) derzeit kein Elektroauto kaufen würde. Nur 12,2 Prozent würden in Betracht ziehen, eines zu kaufen, während 36,3 Prozent unentschlossen blieben. Die Verbraucherpräferenzen sind weiterhin stark auf Benzin (43,8 Prozent) und Diesel (38,9 Prozent) ausgerichtet, wobei nur 5,6 Prozent sich für elektrische Energie entscheiden.

– Hohe Preise für Elektrofahrzeuge, mangelnde Ladeinfrastruktur und Mythen rund um diese Technologie sind die Hauptgründe, warum die Menschen immer noch nicht bereit sind – erklärt Matas Buzelis, ein Automobilexperte bei carVertical.

Subventionen sind keine langfristige Lösung

Obwohl finanzielle Anreize vorübergehend den Verkauf ankurbeln, zeigt die Erfahrung der europäischen Märkte, dass die Verkaufszahlen nach deren Wegfall stark einbrechen. Deutschland und Schweden haben bereits Subventionen abgeschafft, was zu einem signifikanten Rückgang des Verbraucherinteresses geführt hat. Das Gleiche gilt in den USA, wo zahlreiche Unterstützungsprogramme während der Amtszeit von Donald Trump gekürzt wurden, was die Entwicklung der Infrastruktur und Märkte für Elektrofahrzeuge verlangsamte.

In Kroatien hingegen scheint die Situation optimistischer zu sein. Laut Brancheninformationen wird bald ein Aufruf zu staatlichen Subventionen von bis zu 9.000 € pro Fahrzeug erwartet, die für neue Elektro- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge gelten, während Plug-in-Hybride ausgeschlossen werden.

Kunden suchen nach niedrigeren Kosten und Steuervorteilen

Unter denjenigen, die ein Elektroauto in Betracht ziehen würden, sind die häufigsten Motivationen niedrigere Wartungskosten (47,2 Prozent) und Steuervorteile (17,6 Prozent). In EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden genießen Elektroautos erhebliche steuerliche Vorteile, während steigende Kraftstoffpreise das Interesse weiter ankurbeln. Umweltgründe bleiben jedoch sekundär – nur 14 Prozent der Befragten nennen den Umweltschutz als entscheidenden Faktor, was Fragen zur tatsächlichen Nachhaltigkeit von grünen Politiken aufwirft, die stark auf Anreizen und Regulierung basieren.

Laut Daten der Kleinanzeigenplattform Njuškalo zeigt der heimische Markt für Elektrofahrzeuge Anzeichen einer Reifung. Das gefragteste Modell ist das Tesla Model 3, dessen durchschnittlicher Preis für ein gebrauchtes Fahrzeug aus dem Jahr 2021 bei etwa 28.000 € liegt. Günstigere Modelle wie der Renault Twingo Electric und der Smart EQ fortwo sind für etwa 13.000 € erhältlich, während das Luxussegment vom Porsche Taycan angeführt wird, dessen Preise für gebrauchte Exemplare 80.000 € übersteigen.

Es gibt auch Unterschiede in der Verkaufsdynamik – der Renault ZOE verkauft sich im Durchschnitt in 42 Tagen, während Modelle wie der VW ID.3 bis zu drei Monate auf einen Käufer warten können.

Automobilhersteller weltweit reagieren auf die Herausforderungen, indem sie Kosten und Arbeitsplätze abbauen. Stellantis hat vorübergehend 900 Arbeiter in den USA entlassen, General Motors plant, mehr als dreitausend Arbeitsplätze abzubauen, während Nissan die Streichung von bis zu 10.000 Arbeitsplätzen und die Schließung von sieben Fabriken ankündigt. Auch Porsche, Volvo und Volkswagen haben Entlassungen angekündigt, was auf eine tiefgreifende Umstrukturierung des Sektors hinweist.

Chinesische Hersteller stören das Gleichgewicht

Zusätzlicher Druck kommt aus China. BYD hat Tesla im April 2025 erstmals bei den Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen in Europa überholt und verzeichnete einen Anstieg von 359 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Zollbarrieren der EU erweitern chinesische Hersteller schnell ihren Marktanteil, was Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie aufwirft.

Die erste Welle von Elektrofahrzeugkunden ist vorbei; die am meisten Interessierten haben sie bereits erworben. Die Hersteller stehen nun vor einer deutlich schwierigeren Aufgabe: eine breitere Verbraucherbasis davon zu überzeugen, dass Elektrofahrzeuge eine kosteneffiziente und zuverlässige langfristige Alternative sind. Wie Buzelis feststellt:

– Die wahre Nachfrage wird nur steigen, wenn die Kunden organisch beginnen, Elektrofahrzeuge zu wählen, nicht wegen Subventionen, sondern aufgrund realer Einsparungen und praktischer Vorteile – schließt Buzelis.

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