Der amerikanische Bankgigant JPMorgan plant, im nächsten Jahr seine digitale Einzelhandelsbank in Deutschland zu starten und setzt damit seine Expansion in Europa fort, nachdem er 2021 in das Vereinigte Königreich eingetreten ist. Laut der Ankündigung der Bank wird Chase im zweiten Quartal 2026 in Deutschland starten und in einen hochgradig wettbewerbsintensiven Einzelhandelsbankmarkt eintreten, in dem digitale Herausforderer zunehmend traditionelle Akteure bedrohen.
– „Wir haben ein Sparkonto als erstes Produkt gewählt, aufgrund der hohen Beliebtheit von Sparprodukten in Deutschland“, sagte Daniel Llano Manibardo, Leiter des deutschen Einzelhandelsbankgeschäfts von JPMorgan, und fügte hinzu, dass die Aktivitäten im Land ’schrittweise ausgeweitet‘ werden.
Der CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, kündigte bereits 2023 Pläne an, Chase in Deutschland zu starten, gab jedoch keinen Zeitrahmen an. Die Bank hat bereits rund 100 Mitarbeiter in Berlin eingestellt und plant, ihre deutsche Zentrale bis Ende 2025 zu eröffnen.
– „Wir sehen eine starke Nachfrage in Deutschland nach einer digitalen Bank, die auf Vertrauen, Innovation und globaler Expertise basiert“, erklärte Mark O’Donovan, Leiter des internationalen Einzelhandelsbankgeschäfts von JPMorgan.
Der Einzelhandelsbankmarkt in Deutschland ist sehr wettbewerbsintensiv, mit nicht nur großen Banken wie Deutsche Bank und Commerzbank, sondern auch rund hundert kleineren Sparkassen und Genossenschaftsbanken sowie Fintech-Unternehmen wie N26 und Trade Republic. Deutsche Kunden sind bekannt für ihre hohe Loyalität gegenüber ihren Banken, sodass Chase vor einer erheblichen Herausforderung steht, diese treuen Kunden zu gewinnen.
