Der neue Vorschlag für die Verordnung über die Verwaltung von vorübergehend beschlagnahmtem Eigentum, der in der Regierungssitzung am 11. September angenommen wurde, ermöglicht es dem Staat, Kryptowährungen zu beschlagnahmen und Luxusgefäße zu vermieten, während die Verfahren, in denen sie vorübergehend beschlagnahmt wurden, noch laufen.
Bislang war die Verwaltung von vorübergehend beschlagnahmtem Eigentum auf Lagerung und eventuellen Verkauf beschränkt, ohne spezifische Lösungen für virtuelle Währungen oder schwer liquidierbare Vermögenswerte wie Luxusgefäße. In der Praxis bedeutete dies, dass das Eigentum unter der Aufsicht des Ministeriums für Raumplanung, Bau und Staatsvermögen oder anderer zuständiger Behörden gehalten wurde, während die Verfahren noch liefen, was für bestimmte Arten von Vermögenswerten unpraktisch und kostspielig war.
Kryptowährungen unter staatlicher Verwaltung
Eine genauere Definition von virtuellen Währungen, zu denen auch Kryptowährungen gehören, ist eine der wichtigsten Änderungen im Vergleich zur vorherigen Verordnung von 2018, und der Staat wird eine eigene digitale Brieftasche für deren Beschlagnahme eröffnen.
Laut der Erklärung des Ministeriums wird erwartet, dass Kryptowährungen, sofern die technischen Bedingungen dies zulassen, in eine für das Ministerium eröffnete digitale Brieftasche übertragen werden.
– Diese Übertragung ist nur möglich, wenn die Gegenpartei die erforderlichen Zugangsdaten bereitstellt, und die Beschaffung dieser Daten liegt in der Verantwortung der Ermittlungsbehörden – so das Ministerium.
Das bedeutet, dass der Staat nicht unabhängig auf die Zugangsdaten, d.h. die Schlüssel für die digitale Brieftasche, die die Kryptowährungen enthält, zugreifen kann, sondern diese von der Person, von der sie beschlagnahmt wurden, erhalten muss. Wenn diese Person sie nicht bereitstellt, kann die Polizei sie im Rahmen des Strafverfahrens beschaffen. Die beschlagnahmten Kryptowährungen werden dann in die staatliche digitale Brieftasche übertragen und in Euro umgetauscht, es sei denn, die Person, von der sie beschlagnahmt wurden, erhebt innerhalb von drei Tagen Einspruch.
– Wenn der Einspruch akzeptiert wird, trägt die Gegenpartei etwaige potenzielle Wertverluste, während im Falle eines fehlenden Einspruchs der Umtausch zum Marktpreis erfolgt – fügt das Ministerium hinzu.
Eine Lösung für hohe Lagerkosten
Laut dem neuen Vorschlag der Verordnung wird der Staat in der Lage sein, teure oder schwer liquidierbare Vermögenswerte wie beispielsweise Yachten zu vermieten, anstatt sie zu lagern. Wie der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Staatsvermögen Branko Bačić während der Annahme des Vorschlags erklärte, kann bewegliches Eigentum „verkauft, zur Nutzung überlassen oder vermietet“ werden. Dies ist in erster Linie für bestimmte Arten von Vermögenswerten wie hochpreisige Gefäße gedacht, so das Ministerium.
