Ivailo Izvorski, Chefökonom der Weltbank für Europa und Zentralasien, hielt heute einen Vortrag bei der Kroatischen Nationalbank mit dem Titel ‚Höhere Höhen: Der Weg zu hohem Einkommen in Europa und Zentralasien‘.
Seit 1990 haben 27 Länder den Status eines Hochlohnlandes erreicht, darunter zehn Mitglieder, die der Europäischen Union beigetreten sind. Weitere 20 Länder in der Region haben erhebliche Fortschritte gemacht, aber ihr Weg zu hohem Einkommen hat sich verlangsamt, teilweise aufgrund nachlassender innerstaatlicher Strukturreformen und teilweise aufgrund der Verschlechterung des globalen Umfelds.
Der Bericht der Weltbank ‚Höhere Höhen‘ analysiert, wie diese Länder die Falle der mittleren Einkommen vermeiden und sich in Richtung Hochlohnstatus weiterentwickeln können. Ein zentraler Aspekt dabei ist der Übergang von einem investitionsgetriebenen Wachstumsmodell zu einem Wachstumsmodell, das auf die Anwerbung von globalem Kapital, Wissen und Technologie fokussiert ist – was letztendlich zur Förderung von Innovationen führt. Eine innovationsgetriebene Strategie ist auch für Länder, die bereits den Status eines Hochlohnlandes erreicht haben, von entscheidender Bedeutung.
– Seit den frühen 1990er Jahren haben Länder in Mittel- und Osteuropa sowie in der Region Zentralasien beeindruckende Fortschritte gemacht. Nach dem Ende des Kalten Krieges erreichten viele von ihnen – darunter Kroatien – den Status eines Hochlohnlandes auf der Welle der Demokratisierung und Marktreformen. Zehn Länder wurden Mitglieder der Europäischen Union, und die EU-Mitgliedschaft bot nicht nur wirtschaftliche Integration, sondern auch einen Rahmen für fortlaufende Strukturreformen und Entwicklung. Auch andere Länder in der Region haben solide Fortschritte gemacht, aber viele müssen noch auf die nächste Stufe aufsteigen.
Warum ist das so? Die Antwort liegt in einer Kombination aus stagnierenden Strukturreformen und einem herausfordernden globalen Umfeld. Das Wachstum wurde einst hauptsächlich durch Investitionen und die Integration in den globalen Handel angetrieben. Die Teilnahme an globalen Lieferketten förderte ein schnelles Wachstum und eine ständige Annäherung an höhere Einkommensniveaus. Dies funktionierte gut, als sich die Welt für den Handel öffnete, und die Länder, die beitraten, profitierten am meisten von erheblichen Zuflüssen ausländischer Direktinvestitionen. Seit der globalen Finanzkrise von 2008 hat sich jedoch vieles erheblich verändert.
