Das Ministerium für Wirtschaft hat heute den Vorschlag für Änderungen des Gesetzes über öffentliche Beschaffungen zur e-Konsultation veröffentlicht, der gemäß dem aktuellen Vorschlag die Schwellenwerte für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen sowie für Bauleistungen anhebt, alles mit dem Ziel, sich an die Inflation anzupassen und die administrativen Belastungen zu verringern. Die neuen Schwellenwerte legen fest, dass das Gesetz nicht für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen im Wert von unter 35.000 Euro und für Bauleistungen unter 90.000 Euro gilt, was eine erhebliche Erhöhung im Vergleich zu den bestehenden Schwellenwerten von 26.540 Euro für Waren und Dienstleistungen und 66.360 Euro für Bauleistungen darstellt.
Erleichterung für Unternehmen?
Das Ministerium für Wirtschaft betont, dass diese Änderungen notwendig sind, um sich an europäische Standards anzupassen und administrative Barrieren im Beschaffungsprozess abzubauen. Laut ihnen wird die Erhöhung der Schwellenwerte die Transparenz oder den Wettbewerb auf dem Markt nicht negativ beeinflussen, sondern die Geschäftstätigkeit erleichtern, insbesondere für kleine und mittelgroße Auftraggeber. Das Ministerium hebt auch hervor, dass Kroatien mit den neuen Schwellenwerten keine Ausnahme in der Europäischen Union darstellt, sondern dass die Schwellenwerte im Einklang mit oder sogar niedriger als die in einigen Nachbarländern wie Slowenien sind.
Auf der anderen Seite warnen Kritiker, darunter der Kroatische Arbeitgeberverband HUP, dass die Anhebung der Schwellenwerte negative Folgen für die Wirtschaft und den Staat haben könnte. Sie glauben, dass eine solche Änderung zu einer Verringerung der Transparenz und des Wettbewerbs führen wird, da eine größere Anzahl von Beschaffungen unter diesen Schwellenwerten nicht dem Gesetz über öffentliche Beschaffungen unterliegt und nicht öffentlich bekannt gemacht und kontrolliert wird. Die Kritik bezieht sich auch auf die potenzielle Erhöhung der Verwaltungskosten und die Komplikationen bei Mikro-Beschaffungen, die nicht mehr auf die gleiche Weise geregelt werden, was die Rechte der Anbieter auf fairen Wettbewerb gefährden könnte.
