Der Fokus dieser Woche von HUP analysiert den Anstieg der Kosten des Mindestlohns, den die HUP-Vertreter als ‚Kosten-Schock‘ für Unternehmen charakterisieren. Die Zusammenfassung der Analyse besagt, dass fast vier von zehn Unternehmen bereits ernsthaften Druck durch die Arbeitskosten bei dem aktuellen Mindestlohn von 970 Euro erfahren, während 32 Prozent einen starken negativen Einfluss auf die Investitionen erwarten, wenn er bis 2028 auf 1.250 Euro steigt. Die Daten stammen aus einer aktuellen HUP-Umfrage, die zeigte, dass eines von sechs Unternehmen während dieses Zeitraums mit einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl rechnet, während in der verarbeitenden Industrie eines von vier Unternehmen dasselbe erwartet. Fast 80 Prozent der Arbeitgeber erhöhen die Löhne auf höheren Ebenen basierend auf dem Mindestlohn als Referenzpunkt, und 81 Prozent können einen Anstieg der Arbeitskosten von mehr als 10 Prozent nicht durch Preise ausgleichen. Infolgedessen suchen zwei Drittel der Unternehmen nach Steuererleichterungen, und 69 Prozent fordern eine automatische Indexierung des Mindestlohns gemäß Inflation und Produktivität.
Importeffekt
Die Auswirkungen der Erhöhung des Mindestlohns auf die Wirtschaft sind breit gefächert, aber auch differenziert, wie in der Fortsetzung der HUP-Analyse festgestellt wird.
In der verarbeitenden Industrie erfahren 60 Prozent der Unternehmen bereits Druck auf Investitionen oder reduzierte Produktion, während die Hälfte schätzt, dass eine Erhöhung auf 1.250 Euro nicht tragbar wäre. Einige haben bereits ihre Belegschaft und Investitionen reduziert, während andere in Erwägung ziehen, außerhalb der EU zu verlagern.
Im Bauwesen erwarten 27 Prozent einen Rückgang der Investitionen, während mehr als die Hälfte mit den aktuellen Kosten kaum zurechtkommt. Der Einzelhandel, mit niedrigen Margen und einem hohen Anteil an Arbeitskräften, warnt, dass jeder dritte Einzelhändler bereits das Gefühl hat, dass sein Geschäft bedroht ist, und 78 Prozent investieren in Automatisierung, um die Abhängigkeit von Arbeitskräften zu verringern.
