Mit den neuesten Änderungen des Rechnungslegungsgesetzes vom Juli 2024 führt Kroatien eine Anforderung ein, die alle Unternehmer verpflichtet, die International Financial Reporting Standards (IFRS) anwenden müssen, dazu verpflichtet, Jahresabschlüsse oder konsolidierte Jahresabschlüsse, Lageberichte oder konsolidierte Lageberichte im elektronischen Format für den Berichtszeitraum ab dem 1. Januar 2026 zu veröffentlichen.
Diese Änderungen erweitern den Umfang der Berichtspflichten im elektronischen Format erheblich über die zuvor aufgeführten Unternehmen an der Börse hinaus und schließen große Unternehmer ein, wie sie gesetzlich definiert sind, sowie Unternehmen von öffentlichem Interesse. Dies beinhaltet die Verpflichtung zur Berichterstattung im XBRL-Format unter Verwendung der nationalen Taxonomie, die von Fina und dem Finanzministerium angenommen wurde.
Als Grundlage für die Annahme einer national zugeschnittenen Taxonomie wird Fina die von den Regulatory Technical Standards (RTS) für ESEF (European Single Electronic Format) vorgeschriebene Taxonomie anwenden. Daher muss die nationale Taxonomie mit dem IFRS-Rahmen in Einklang stehen und gleichzeitig die Besonderheiten der kroatischen Gesetzgebung berücksichtigen.
Anpassungsanforderungen
Die Änderungen erfordern technologische Vorbereitungen für den Übergang zum digitalen Format, die Erstellung einer nationalen Taxonomie, Schulungen für Buchhaltungs- und IT-Mitarbeiter, Anpassungen bestehender Berichtsprozesse und die Anpassung von Kontroll- und Prüfverfahren. Durch die Hinzufügung dieser Anforderungen zum Gesetz wird die Bedeutung nicht nur europäischer Vorschriften (RTS zu ESEF), sondern auch des nationalen regulatorischen Rahmens betont, sowie die Herausforderungen des digitalen Übergangs des nationalen Berichtssystems, insbesondere die Zusammenarbeit aller Marktakteure bei der Entwicklung und Anwendung der lokalen XBRL-Taxonomie.
XBRL ist zum globalen Standard für den elektronischen Austausch von Unternehmensinformationen, insbesondere von Finanzberichten, geworden. Dank standardisierter, strukturierter und maschinenlesbarer Daten bildet es die Grundlage für die digitale Transformation der Unternehmensberichterstattung. Dieser Artikel erörtert seine Hauptmerkmale, Vor- und Nachteile, frühere Anwendungen im Rahmen der ESEF-Regelung sowie lokale Anforderungen, Verpflichtungen und die Herausforderungen und Erwartungen für die zukünftige Entwicklung der Berichterstattung im XBRL-Format in Kroatien.
Warum XBRL-Format
XBRL (Extensible Business Reporting Language) ist ein offener technologischer Standard, der für die elektronische Berichterstattung von Finanz- und Geschäftsdaten entwickelt wurde. Er basiert auf XML-Technologie und ermöglicht das Tagging einzelner Daten (Tagging) gemäß vordefinierten Taxonomien. Taxonomien sind digitale ‚Wörterbücher‘ (wie IFRS und ESRS), die die Struktur und Bedeutung einzelner finanzieller Posten definieren. Ein wesentlicher Vorteil von XBRL ist die Möglichkeit, den Austausch von Informationen und die automatisierte Analyse von Berichten zwischen Regulierungsbehörden, Investoren und anderen Nutzern zu verbessern.
Berichte, die in diesem Format erstellt werden, enthalten Fakten, die klar mit Taxonomien verknüpft sind, wodurch Mehrdeutigkeiten beseitigt und die Eingabe zusätzlicher Informationen mit benutzerdefinierten Tags oder sogenannten Erweiterungen ermöglicht wird. Wie bereits erwähnt, ist XBRL in der Europäischen Union mit der Einführung der ESEF-Berichterstattung besonders wichtig geworden, die Emittenten von Wertpapieren verpflichtet, Finanzberichte im xHTML-Format unter Verwendung von Inline XBRL zu veröffentlichen, einer Technologie, die es Nutzern ermöglicht, Tags anzuzeigen.
Erfahrungen und Erkenntnisse
ESEF hat einen bedeutenden Schritt für die Europäische Union in Richtung vollständiger Digitalisierung von Finanzberichten markiert. Alle Emittenten von Wertpapieren auf regulierten Märkten in der EU sind verpflichtet, das XHTML/XBRL-Format für konsolidierte Finanzberichte ab dem Geschäftsjahr 2021 zu verwenden. Die verwendete Taxonomie hat die Vergleichbarkeit von Finanzdaten auf europäischer Ebene ermöglicht. Frühere Praktiken haben mehrere wichtige Schlussfolgerungen gezeigt.
Erstens erforderte die Einführung eine starke Schulung für Finanzteams und den IT-Sektor sowie die Zusammenarbeit mit externen Beratern/Spezialisten. Zweitens verwendeten viele Unternehmen professionelle und zertifizierte XBRL-Software (Lucanet, Parseport, Workiva, IRIS Carbon), während Unternehmen, die auf weniger erfahrene XBRL-Softwareanbieter angewiesen waren, oft Schwierigkeiten bei der Vorbereitung hatten, insbesondere bei der Erstellung von Berichten ohne Validierungsfehler und Warnungen.
