Die kroatische Wirtschaft ist heute so stark von ausländischer Arbeitskraft abhängig, dass ohne zehntausende importierte Arbeiter der Bau zum Stillstand käme, der Tourismus zusammenbrechen würde und das BIP um 7 bis 8 Prozent sinken würde. Trotz dessen ist das langfristige Ziel, einen Staat zu schaffen, der nicht mehr auf den Import von Arbeitskräften angewiesen ist, sondern es schafft, seine eigenen Leute zurückzubringen, erklärt der Verband der Unternehmerstimme (UGP) in einer Pressemitteilung, die an die Medien gesendet wurde.
Der Verband warnt, dass Kroatien in den letzten vierzig Jahren etwa 900.000 Einwohner verloren hat, während die Zahl der Neugeborenen fast halbiert wurde. Unter solchen Umständen kann die Wirtschaft ohne zusätzliche Arbeitskräfte nicht mehr funktionieren, aber je schneller Reformen umgesetzt und Korruption unterdrückt wird, desto schneller wird die derzeitige Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften abnehmen.
– Der Kampf gegen Korruption ist heute ein Akt reinen Patriotismus – betonen sie.
In der öffentlichen Debatte über die Änderungen des Ausländergesetzes, die derzeit läuft, fordert UGP die Regierung und das zuständige Ministerium auf, die Vorschläge der Unternehmer vor Ort zu berücksichtigen und betont, dass die aktuellen Bedingungen kleine und mittelständische Unternehmen unverhältnismäßig belasten.
Als erstes Problem heben sie die Abschaffung der Bedingung eines Mindestjahreseinkommens von 100.000 Euro hervor, die sie als diskriminierend ansehen, keine Grundlage in europäischen Richtlinien hat und praktisch kleine Arbeitgeber, saisonale Tätigkeiten und Familienunternehmen ausschließt. UGP ist der Ansicht, dass die bestehenden Aufsichtsmechanismen bereits den Schutz der Arbeiter und des Systems gewährleisten.
Der Verband warnt auch vor übermäßigen administrativen Anforderungen bezüglich der Verhältnisse von inländischen und ausländischen Arbeitskräften, finanziellen Schwellenwerten und bürokratischen Verfahren, die die Beschäftigung von Ausländern extrem komplex machen, insbesondere für kleine Unternehmer. Sie fordern einfachere und proportionalere Bedingungen, die mit den europäischen Standards übereinstimmen.
