Die Neuzulassungen von Autos in Europa stiegen im November zum fünften Mal in Folge und lenken die Region eindeutig auf ihr viertes aufeinanderfolgendes Wachstumsjahr, hauptsächlich dank der starken Expansion von elektrifizierten Fahrzeugen. Laut Daten des Verbands der Automobilhersteller Europas (ACEA) registrierten die Kunden im Laufe des Monats rund 1,08 Millionen neue Fahrzeuge, was einem Wachstum von 2,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.
Die größten Beiträge zu diesem Ergebnis kamen aus Spanien und Deutschland, die ein solides Nachfragewachstum verzeichneten, während der italienische Markt nahezu unverändert blieb. Frankreich und das Vereinigte Königreich verzeichneten leichte Rückgänge, hauptsächlich aufgrund schwacher Verbrauchernachfrage und hoher Fahrzeugpreise, berichtet Bloomberg.
Die dynamischsten Marktsegmente sind die vollelektrischen Fahrzeuge
Die dynamischste Marktsegmente sind die vollelektrischen Fahrzeuge. Die Zulassungen von batterieelektrischen Autos stiegen im November um etwa 37 Prozent und übertrafen damit das Wachstum von Plug-in-Hybriden, das im März bei etwa 34 Prozent lag, zum ersten Mal. Die Nachfrage wird zusätzlich durch das Erscheinen neuer, erschwinglicherer Modelle wie dem ë-C3 von Citroën und dem R5 E-Tech von Renault angekurbelt, wodurch die elektrische Mobilität für eine breitere Kundenschicht zugänglicher wird.
Das Wachstum der Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen hat weitgehend den Rückgang der Zulassungen von Fahrzeugen mit Benzinmotoren ausgeglichen, deren Marktanteil in den meisten europäischen Ländern weiterhin allmählich schwächer wird.
Gleichzeitig verändert sich die langfristige Perspektive des Marktes für Elektrofahrzeuge in Europa. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, den vorherigen Plan zu lockern, der den Verkauf neuer Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 effektiv verbieten würde. Obwohl der Vorschlag noch den legislativen Prozess und Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaaten durchlaufen muss, ist bereits klar, dass einige Länder einen flexibleren Ansatz befürworten, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Plug-in-Hybriden, alternativen Kraftstoffen und wie Hersteller sich an den Zielen zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Flotten ausrichten.
Volkswagen, Renault und BYD erhöhen ihren Marktanteil
Änderungen sind auch in der Verteilung der Marktanteile unter den Herstellern offensichtlich. Laut Analysen von Investmentfirmen wie Jefferies haben Hersteller wie Volkswagen, Renault und das chinesische Unternehmen BYD ihren Anteil am europäischen Markt für Elektrofahrzeuge erhöht, teilweise auf Kosten von Tesla, BMW und Mercedes. Ein Schlüsselfaktor für diesen Wandel ist die Erweiterung des Angebots an erschwinglicheren Elektro-Modellen, die auf den Massenmarkt abzielen.
