Die Zeit vor Weihnachten ist für viele die anspruchsvollste Zeit des Jahres. Die Listen der Verpflichtungen sind endlos, die Küche arbeitet in drei Schichten, und der Familienzeitplan beginnt, einem Tetris-Spiel zu ähneln. Doch dieser intensivierte Rhythmus ist nur die Spitze des Eisbergs. Unbezahlte Arbeit, Haushaltsaufgaben und Familienpflege im Laufe des Jahres hängen nach wie vor größtenteils von Frauen ab. Und während dieser Aufwand oft als selbstverständlich angesehen wird, sind Zeit und Energie nicht unendlich. Wenn alles zusammengezählt wird, gibt es ständig jemanden, der ‚bergauf drückt‘, und die Rechnung kommt nie an.
Die neuesten verfügbaren offiziellen Daten des DZS zeigen deutlich den Unterschied. Laut der Zeitnutzungsumfrage verbringen Frauen in Kroatien durchschnittlich 4 Stunden und 4 Minuten täglich mit der Pflege des Haushalts und der Familie, das heißt, in unbezahlter Arbeit. Männer in derselben Kategorie verbringen täglich 2 Stunden und 26 Minuten. Das bedeutet etwa 28,5 Stunden unbezahlter Arbeit pro Woche für Frauen – praktisch ein zusätzlicher Job, aber ohne Vertrag, ohne Bezahlung und ohne klare Arbeitszeiten.
Wenn diese Zeit in Geld umgerechnet wird, werden die Zahlen laut und schwer zu ignorieren. Wenn der durchschnittliche Umfang unbezahlter Arbeit von Frauen mit dem durchschnittlichen Nettostundenlohn für Frauen von 7,95 Euro (DZS, drittes Quartal 2025) bewertet wird, beträgt der Wert etwa 980 Euro monatlich. Mit anderen Worten, jeden Monat gibt es ein ‚Gehalt‘, das nicht gezahlt wird. Und es ist kein kleiner Betrag, der in der Tasche eines Mantels verloren geht, sondern ein Betrag, der die Grundlage für langfristige finanzielle Sicherheit sein könnte.
– Solche Daten sind nicht nur ein soziales Thema, sondern auch ein klares wirtschaftliches Signal. In der Geschäftswelt stellt jede Ressource, die systematisch vernachlässigt oder unterbewertet wird, verlorenes Potenzial dar. Wenn Frauen die Möglichkeit hätten, diesen ‚unsichtbaren‘ Betrag regelmäßig in langfristige Investitionen zu lenken, zum Beispiel in ETF-Fonds, könnten sie über 30 Jahre, selbst bei einer moderaten durchschnittlichen jährlichen Rendite von unter 8 Prozent, Vermögenswerte im Wert von etwa 1,5 Millionen Euro aufbauen. Dies ist Kapital, das die finanzielle Sicherheit, die Verhandlungsposition und das Maß an persönlicher Freiheit langfristig verändert – betont Tamara Vrhovec Sekáč, internationale Entwicklungsleiterin bei Finax.
