Die jüngste Insolvenz des amerikanischen iRobot, das seit Jahren mit robotergestützten Staubsaugern assoziiert wird, hat gezeigt, wie gesättigt, preissensibel und unter Druck von günstigeren Herstellern der Markt für Verbraucherrobotik geworden ist. Massenproduktion, begrenzte technologische Unterschiede zwischen Geräten und hohe Entwicklungskosten haben dazu geführt, dass selbst eine global anerkannte Marke nicht mehr in der Lage ist, Rentabilität im Segment der Haushaltsroboter aufrechtzuerhalten.
Solche Entwicklungen sagen jedoch wenig über Robotik als solche aus, sondern vielmehr über die Schwächen des Massenmarktes. In einem industriellen Kontext, insbesondere in der industriellen Produktion, entwickelt sich die Robotik in eine völlig andere Richtung, die spezifische Nischen anvisiert und zunehmend den Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine legt. Gerade in dieser Nischenproduktion nutzen kroatische Roboterhersteller ihre Chance und streben hochwertige Exporte in die EU, die Region und die USA an, in dem Wissen, dass sie nicht mit chinesischen Preisen konkurrieren können.
Dennoch gibt es eine Nische, in der derzeit kein kroatischer Hersteller tätig ist, und das sind kollaborative Roboter, oder sogenannte ‘Cobots’, meist in Form eines Roboterarms. Im Gegensatz zu traditionellen Industrierobotern, die sperrig, leistungsstark und aus Sicherheitsgründen physisch von Menschen getrennt sind, sind Cobots dafür ausgelegt, neben Menschen in derselben Arbeitsumgebung zu arbeiten.
Zusammenarbeit mit Menschen
Wie Bojan Jerbić, ein ordentlicher Professor an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffsarchitektur in Zagreb und Leiter des Regionalen Zentrums für Exzellenz in Robotiktechnologien (CRTA), erklärt, sind Cobots im Gegensatz zu traditionellen Industrierobotern ‚bewusst‘ über die menschliche Präsenz und ‚verstehen‘ dank KI-Steuerungsmodellen menschliche Absichten und können mit ihnen kommunizieren.
– Sie sind mit Sicherheitslösungen, Sensoren und intelligenter Software ausgestattet, die ihre Anwendung in menschlichen Umgebungen sicher machen. Daher können sie direkt in bestehende Produktionslinien integriert werden und mit Arbeitern zusammenarbeiten, was zur Erreichung komplementärer Arbeitseffekte beiträgt. Roboter werden nicht müde und gewährleisten Wiederholbarkeit und Qualität der Arbeit, während Menschen Flexibilität in den Arbeitsprozessen mit ihrer Intelligenz und Feinmotorik bieten. Genau aus diesem Grund sind kollaborative Roboter eine besondere Form von Hochtechnologie, die Menschen nicht aus dem Produktionsprozess ausschließt, im Gegensatz zur traditionellen Automatisierung und Robotik, sondern die Arbeitsbedingungen und die Produktivität in der gemeinsamen Arbeit verbessert, sagt Jerbić.
Das größte Potenzial für kleine und mittlere Unternehmen
Obwohl es derzeit in Kroatien keine Unternehmen gibt, die eigenständig ihre eigenen kollaborativen Roboter produzieren, gibt es mehrere Unternehmen, die sich mit Robotik und Automatisierung sowie der Implementierung von ‚Cobot‘-Systemen in heimischen Fertigungsunternehmen und der Integration von Robotertechnologien beschäftigen. Die meisten, sagt Jerbić, konzentrieren sich auf industrielle Automatisierung oder die Ausführung spezifischer robotischer Anwendungen.
