Der Vorsitzende der kroatischen Regierung Andrej Plenković ist nur das jüngste Beispiel in einer Reihe von Beispielen, die zeigen, dass es zu viele Mandate für Ministerpräsidenten gibt, nicht nur für Staatsoberhäupter (die in Demokratien normalerweise eine verfassungsmäßige Begrenzung von zwei Amtszeiten in dieser Rolle haben). In seiner dritten Amtszeit hat er begonnen, Anzeichen von ‚Machtmüdigkeit‘ zu zeigen, indem er zweifelhafte Thesen und Positionen zu allem, von der Wirtschaft bis zur Innenpolitik, äußert.
Neben einer seltenen Auseinandersetzung mit sich selbst in einem seltenen Vorstoß in die Wirtschaft, in dem er versuchte, die Inflation zu stimulieren, während er gleichzeitig gegen sie kämpfte, und dann eine radikale Linke in Kroatien erfand (die Neuigkeit ist, dass es sogar eine Linke in Kroatien gibt), hat der Ministerpräsident weiterhin regelmäßig erklärt, wie die Regierung dies gegeben und jenes ermöglicht hat. Was auch immer mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, versichert uns der Ministerpräsident ernsthaft, ist das Ergebnis der Güte und Gnade der Regierung. Für jeden neuen oder renovierten Kindergarten, jedes Krankenhaus, jede Straße, jede Brücke, jede Eisenbahn, jeden Terminal können wir der großzügigen Regierung von Andrej dem Guten danken. Das Problem mit Plenkovićs Behauptung ist, dass die Regierung oder der Staat tatsächlich kein eigenes Geld hat. Sie verwaltet das Geld der Steuerzahler, sowohl inländischer als auch ausländischer, sodass sie nichts geben konnte, wenn sie es nicht einmal hatte.
Alle diese Projekte wurden von den Bürgern und Unternehmern Kroatiens und dem Rest der Europäischen Union finanziert, da die Regierung ‚mit ihren Einnahmen‘ nicht genug für eine einzige Umspannstation hätte. Aber wenn man dem Ministerpräsidenten zuhört, stellt sich heraus, dass er eine ‚Hundert‘ für eine neue Schule aus eigener Tasche gezogen hat, so etwas wie ein wohlmeinender Onkel. Oder, zumindest, dass seine Partei, die weithin für ihr Engagement für die Gemeinschaft bekannt ist, gerne Mittel aus ihrem eigenen Budget für die Verbesserung der geliebten Heimat bereitgestellt hat. Natürlich ist dies aufgeblähter Zynismus, dessen sich Plenković sehr bewusst ist, insbesondere wenn man bedenkt, wie viel Geld Kroatien nur aus dem Wiederaufbau- und Resilienzmechanismus erhalten hat (und wo sind die ’standardmäßigen‘ Mittel der Europäischen Union).
