Die italienische Bank Unicredit gab am Montag bekannt, dass sie ihre direkte Beteiligung an der Commerzbank erhöht hat und beabsichtigt, die zweitgrößte deutsche Privatbank zu übernehmen, was sowohl von der deutschen Bank als auch von der lokalen Regierung abgelehnt wird, da es als feindliche Übernahme angesehen wird.
Die in Mailand ansässige Bank kündigte an, dass sie auch ihre verbleibenden Finanzinstrumente in Aktien der Commerzbank ‚in naher Zukunft‘ umwandeln wird, was ihre Beteiligung auf etwa 29 Prozent erhöhen würde.
Wenn die Schwelle von 30 Prozent überschritten wird, wäre Unicredit gesetzlich verpflichtet, ein offizielles Angebot zum Kauf der verbleibenden Aktionäre der in Frankfurt ansässigen deutschen Bank abzugeben, deren Aktien im DAX-Index der Frankfurter Börse gelistet sind.
In Deutschland gibt es erhebliche Bedenken, dass ihre Fusion zu Arbeitsplatzabbau und Filialschließungen führen könnte, wie die Dpa-Agentur feststellte.
Sowohl die Commerzbank als auch die deutsche Regierung haben sich entschieden gegen die Übernahme ausgesprochen. Der Vorstand und der Betriebsrat der Commerzbank haben die Aktionen der italienischen Bank wiederholt als ‚feindlich‘ bewertet.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat erneut in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Betriebsrats, Saschi Uebel, bestätigt, dass die Regierung sich zu einer ’starken und unabhängigen Commerzbank‘ bekennt.
Der CEO von UniCredit, Andrea Orcel, setzt sich seit dem Herbst für die Vorteile grenzüberschreitender Fusionen ein und ignoriert den Widerstand in Deutschland. UniCredit, die bereits über die Hypovereinsbank (HVB) im deutschen Markt vertreten ist, sieht Chancen im Geschäft mit privaten und mittelständischen Unternehmenskunden.
